Ich liebe Füße. Als ich elf oder zwölf war, habe ich diese Neigung zum ersten Mal bemerkt. Das war allerdings ein Problem, denn ich komme aus einer kleinen Stadt, in der jeder Nachbar auf den anderen achtet. Da kann man das nicht ausleben. Inzwischen wohne ich in einer Großstadt und kann meinen Fuß- und Sockenfetischismus leben. Denn mich faszinieren auch Socken, für mich haben sie einen Reiz. Der Geruch und die Füße, die dahinterstecken, die Frau, die darin rumgelaufen ist.

In Beziehungen stößt man oft auf Ablehnung. Ich hatte aber auch schon Partnerinnen, die damit umzugehen wussten. Es ist nicht leicht, eine Frau zu finden, die es mag, dass man ihr die Füße küsst. Ich mag sogar den Geruch von Käsefüßen. Füße erregen mich wegen ihres Dufts und wegen ihrer Form, denn nicht jeder Fuß ist gleich. Ungepflegte Füße finde ich abstoßend – sie müssen nicht unbedingt sauber sein, können schon riechen, sollten aber gepflegt sein.

An Socken rieche ich und ziehe sie mir über, um zu masturbieren. Pro Woche brauche ich etwa ein Paar. Über eBay ist es leichter geworden, an neue ranzukommen, aber auch da wird Schindluder getrieben. Manchmal verlangen die Leute für ein Paar 50 oder 80 Euro. Und einmal hat mir eine Frau die Socken von ihrem Mann geschickt. Ich konnte den Unterschied zwar nicht riechen, aber wenn sie mir Socken in mehreren Größen rüberschickt, ist es schon klar. Auch über Portale wie Panties Paradise bekommt man getragene Sachen. Aber da werden die Kleider manchmal mit Chemikalien zum Riechen gebracht. Auf Wikifeet werden Fotos von Füßen hochgeladen.

Grenzen sind wichtig: Wenn man nach Socken fragt oder den Partner bittet, etwas mit den Füßen zu machen, sollte man ein Nein immer akzeptieren. Leider halten sich nicht alle daran. Klar ist es nicht schön, wenn man eine Frau kennenlernt, sie vorwarnt und dann eine Abweisung bekommt. Aber grundsätzlich kann ich meinen Fetischismus ausleben.

Thomas M. ist 54 Jahre alt und arbeitet als Handwerker.

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